Mittwoch, 22. Juni 2011

Entsolidarisierung

Price Waterhouse Cooper wirbt derzeit für neue Mitarbeiter mit dem Spruch "Weltunternehmen vor exotischen Steuern schützen". Das Präfix Welt- hat Konjunktur in der Globalisierungsdiskussion. Ein Weltunternehmen ist nicht irgendeins, sondern ein wichtiges, das für sich zu existieren scheint. Ohne Aktionäre oder Anteilseigner, die vielleicht von ihm profitieren können. In der Rhetorik des Tierschutzes erscheinen hier Unternehmen als Lebewesen die besonders gehegt und gepflegt werden müssen. Bedroht sind sie, so suggeriert der Text, von abseitigen Steuerforderungen. Der Begriff exotisch klingt nach bunt und willkürlich. Menschenfresserei im Wirtschaftsleben. Dass Steuern etwas Schädliches sind, werden ja auch die Boulevardzeitungen nicht müde zu betonen. Steuersenkungen werden mit dem Gestus der Begünstigung der Armen und Unterdrückten gefordert, die sich vermutlich trotzdem wundern, wenn Schwimmbäder geschlossen und Buslinien eingestellt werden. Ein Trost ist die Plakataktion selbst. Es ist jedoch vermutlich zu früh, ein Ende des Neoliberalismus zu feiern, wenn PWC mit flächendeckenden Plakatkampagnen für neue Mitarbeiter werben muss.

1 Kommentar:

Dieter hat gesagt…

Eine "Entsolidarisierung" also. Sie merken wahrscheinlich gar nicht, was für wirre Thesen Sie hier formulieren. Haben Sie schon einmal über das Thema der Eigenverantwortung nachgedacht ?

Waren Sie selbst schon einmal unternehmerisch aktiv ? Oder haben Sie vielmehr bis jetzt Ihr ganzes Leben nur von dem umverteilten Geld des Staates und dem schlechten Gewissen anderer gelebt ?

Sie propagieren nichts anderes als erlente Hilflosigkeit ... und scheinen nicht einmal zu begreifen, wie arrogant dies ist.

Reißen Sie sich am Riemen !