Gerade eben erst habe ich die Kritik meiner letzten Erzählung bei Amazon Singles von Malte Bremer bei www.literaturcafe.de wahrgenommen, die sehr schmeichelhaft ist.
Hier Auszüge:
Erzählt wird, wie das Leben eines Philosophie-Studenten durch sein Kind aus den Fugen gerät.
Der Protagonist arbeitet seit vier Jahren an einer Dissertation über die »unterschiedliche Verwendungen des Begriffs Habitus bei Thomas von Aquin und Bourdieu«, während
seine Frau Geld verdient. Gedanken über seinen eigenen Habitus – also
seine Selbstdarstellung – macht er sich nicht. Als das Kind geboren ist
und seine Frau zunehmend seinen fehlenden Ordnungssinn rügt, kreist er
immer mehr um und in sich selbst, verlässt seine Frau, gibt die
Dissertation auf.
Erst am Ende nimmt er seinen Habitus wahr: So ist das mit Theorie und Praxis.
Das
Entscheidende an dieser Erzählung ist der schmucklos-lakonische Stil:
Man erlebt die Verengung, den Verfall durch die Augen des personalen
Erzählers – also nicht eines Ich-Erzählers, der auswählt, was Leser
wissen dürfen.
Das entwickelt einen starken Sog! So erfahren wir
sehr früh, wie der Protagonist heftig mit seiner Frau streitet, während
er sich gleichzeitig als derjenige sieht, der immer nachgibt und jedem
Streit aus dem Wege geht.
Unklar bleibt, wovon der Student
eigentlich lebt, nachdem er ausgezogen ist – aber diese Schwachstelle
weisen viele zeitgenössische Romane auf: Deren Figuren haben halt
irgendwie Geld.
Dennoch bleibt »Vater, Mutter, Kind« eine überaus
lohnende Erzählung.
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