Mittwoch, 20. August 2014

Rezension Vater Mutter Kind

Gerade eben erst habe ich die Kritik meiner letzten Erzählung bei Amazon Singles von Malte Bremer bei www.literaturcafe.de wahrgenommen, die sehr schmeichelhaft ist.

Hier Auszüge:

Erzählt wird, wie das Leben eines Philosophie-Studenten durch sein Kind aus den Fugen gerät.

Der Protagonist arbeitet seit vier Jahren an einer Dissertation über die »unterschiedliche Verwendungen des Begriffs Habitus bei Thomas von Aquin und Bourdieu«, während seine Frau Geld verdient. Gedanken über seinen eigenen Habitus – also seine Selbstdarstellung – macht er sich nicht. Als das Kind geboren ist und seine Frau zunehmend seinen fehlenden Ordnungssinn rügt, kreist er immer mehr um und in sich selbst, verlässt seine Frau, gibt die Dissertation auf.

Erst am Ende nimmt er seinen Habitus wahr: So ist das mit Theorie und Praxis.

Das Entscheidende an dieser Erzählung ist der schmucklos-lakonische Stil: Man erlebt die Verengung, den Verfall durch die Augen des personalen Erzählers – also nicht eines Ich-Erzählers, der auswählt, was Leser wissen dürfen.

Das entwickelt einen starken Sog! So erfahren wir sehr früh, wie der Protagonist heftig mit seiner Frau streitet, während er sich gleichzeitig als derjenige sieht, der immer nachgibt und jedem Streit aus dem Wege geht.

Unklar bleibt, wovon der Student eigentlich lebt, nachdem er ausgezogen ist – aber diese Schwachstelle weisen viele zeitgenössische Romane auf: Deren Figuren haben halt irgendwie Geld.
Dennoch bleibt »Vater, Mutter, Kind« eine überaus lohnende Erzählung.

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